Was hilft gegen Thripse? – 5 Tipps!

Luca Calzoni

Du liebst deine Pflanzen? Und steckst viel Zeit und Arbeit in die Pflege?

Leider haben auch einige kleine Störenfriede deine Pflanze zum Fressen gern. Deshalb solltest du deine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge untersuchen.

In diesem Artikel schauen wir uns an, wie du die Thripse erkennen und bekämpfen kannst! 🙂

Thripse erkennen: Was sind Thripse?

Thripse sind winzige geflügelte Insekten, die deine Pflanzen befallen und sich an ihrem Saft bedienen. Thripse lieben insbesondere Gewächshäuser und Growboxen und breiten sich dort rasend schnell aus.

Wie kannst du erkennen, dass es sich wirklich um Thripse handelt?

Das ist zunächst mal gar nicht so einfach. Thripse sind sehr klein und verstecken sich gern auf der Unterseite von Blättern. Es gibt aber ein paar sichere Anzeichen, dass du Thripse hast:

  • Silbrige Flecken: Diese entstehen auf der Blattoberfläche, wenn die Thripse das Chlorophyll aus den Blattzellen saugen.
  • Kleine schwarze Punkte: Dabei handelt es sich um den Kot der Thripse.
  • Kranke Blätter: Deformierte, papierartige oder spröde Blätter sind typische Symptome eines Thrips-Befalls.
  • Ausgewachsene Thripse und Larven: Thripse sind längliche Insekten von 1 bis 2 mm Größe, die Larven sind als winzige weiße Striche erkennbar und halten sich meistens auf der Blattunterseite auf.

Im Allgemeinen können Thripse natürlich auch zu einem langsameren Wachstum und einer geschwächten Pflanze führen.

Wenn du diese Anzeichen bemerkst, solltest du schnell handeln.

Was tun gegen Thripse?

Wie kannst du also Thripse bekämpfen?

Im Internet kursieren die wildesten Methoden, um die kleinen Biester loszuwerden. Die folgenden Tipps sind von mir erprobt und funktionieren garantiert:

Tipp 1: Verwende Florfliegenlarven

Die Larven der Florfliege sind kleine, aber mächtige Helfer im Kampf gegen Thripse.

Einmal ausgesetzt, machen sie sich auf die Jagd nach den Larven der Thripse. Und zwar so lange, bis kein Schädling mehr übrig ist.

Das Beste daran: Florfliegenlarven sind völlig ungefährlich für deine Pflanzen und andere nützliche Insekten. Im Gegensatz zu Insektiziden hinterlassen sie keinerlei Rückstände auf deinen Pflanzen – was besonders wichtig ist, wenn du Teile deine Pflanze später noch essen oder rauchen willst🙂

Sobald die Thripse verschwunden sind, machen sich auch die Florfliegenlarven aus dem Staub.

Florfliegenlarven sind online oder im Gartenfachhandel erhältlich. Sie werden meist in kleinen Verpackungen geliefert, die entweder Eier oder gleich Larven enthalten. Verteile die Florfliegenlarven direkt auf den betroffenen Pflanzen oder in der Erde. Florfliegenlarven sollten früh morgens oder spät abends ausgebracht werden, wenn es kühler ist und keine direkte Sonneneinstrahlung herrscht. Das verhindert, dass sie austrocknen und gibt ihnen Zeit, sich zu verteilen.

Tipp: Florfliegenlarve sind auch ein effektives Mittel gegen andere Schädlinge, wie beispielsweise Trauermücken oder Spinnmilben.

Tipp 2: Verwende Raubmilben

Alternativ zu Florfliegenlarven kannst du auch Raubmilben verwenden, um Thripsen den Kampf anzusagen. Die Funktionsweise ist dieselbe: Raubmilben durchstreifen deine Pflanzen wie winzige Jäger auf der Suche nach Beute – und Thripse stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan.

Wie Florfliegenlarven, hinterlassen auch Raubmilben keine Rückstände auf Pflanzen, was besonders nützlich ist, wenn du deine Pflanzen noch konsumieren willst 🙂

Die Raubmilben werden entweder direkt auf die Pflanzen oder in die Nähe freigelassen. Es gibt zwei gängige Methoden:

  • Direktes Aufstreuen: Die Raubmilben befinden sich oft in einem Trägermaterial wie Kleie oder Vermiculit. Dieses Material wird einfach auf die Blätter der befallenen Pflanzen gestreut, besonders an den Stellen, wo Thripse auftreten. Achte darauf, sie gleichmäßig auf den betroffenen Pflanzen zu verteilen.
  • Aufhängen von Beuteln: Einige Raubmilben kommen in kleinen Beuteln, die du direkt an den Pflanzen aufhängen kannst. Aus diesen Beuteln schlüpfen die Raubmilben nach und nach und verteilen sich selbstständig auf den Pflanzen.

Es dauert in der Regel 1 bis 2 Wochen, bis die Anzahl der Thripse merklich zurückgeht. Raubmilben fressen vor allem die Larven der Thripse, sodass erwachsene Insekten noch für kurze Zeit sichtbar bleiben.

Tipp 3: Verwende Neemöl

Neemöl wird aus dem indischen Niembaum gewonnen und riecht ein bisschen, wie das indische Restaurant nebenan 😄

Mit Neemöl (oder besser gesagt dem enthaltenen Azadirachtin) kannst du Thripsen so richtig den Tag vermiesen:

  1. Die Thripse hören auf zu fressen, was sie schwächt und schließlich verhungern lässt.
  2. Der Hormonhaushalt der Insekten wird gestört, sodass ihre Entwicklung und Fortpflanzung beeinträchtigt wird. Die Larven können sich nicht normal weiterentwickeln und sterben ab.
  3. Neemöl reduziert die Eiablage der erwachsenen Thripse, wodurch sie sich langsamer vermehren.

Keine Sorge: Trotz seines strengen Geruchs ist Neemöl im Gegensatz zu chemischen Pestiziden für Menschen, Haustiere und nützliche Insekten wie Bienen und Marienkäfer ungefährlich. (Und natürlich auch für Pflanzen 🙂).

Neemöl ist, wie jedes Öl, nicht wasserlöslich. Du brauchst also einen Emulgator, um es mit Wasser zu mischen. Häufig wird dafür Seife oder Spülmittel verwendet.

Ich lege dir ans Herz, dir den Stress zu ersparen und direkt eine fertige Mischung mit Emulgator zu kaufen. Mit dem folgenden Produkt habe ich selber gute Erfahrungen gemacht:

Mische jeweils einen Liter Wasser mit 10ml Neemöl und fülle die Lösung in eine Sprühflasche. Besprühe deine Pflanzen ausgiebig damit. Achte darauf, sowohl die Ober- als auch die Unterseiten der Blätter zu besprühen. Thripse und insbesondere die Larven verstecken sich gerne auf der Blattunterseite. Wiederhole den Vorgang etwa einmal die Woche, bis die Thripse verschwunden sind.

Tipp 4: Verwende Blautafeln

Blautafeln sind leuchtend blaue Tafeln aus Kunststoff, die mit einer klebrigen Substanz beschichtet sind.

Die Anwendung von Blautafeln ist kinderleicht: Sie werden einfach in der Nähe deiner Pflanzen aufgehängt oder aufgestellt.

Sobald die Thripse die Blautafel anfliegen, bleiben sie kleben (und können sich folglich nicht mehr vermehren oder deinen Pflanzen schaden).

Warum grade Blautafeln? Das habe ich mich auch gefragt und ChatGPT konsultiert (Achtung, KI-Content):

Thripse werden von Blautafeln angezogen, weil sie auf bestimmte Wellenlängen von Licht reagieren. Das Blau der Tafeln strahlt genau jene Lichtfrequenz aus, die Thripse besonders anziehend finden. Dies hat mit ihrer visuellen Wahrnehmung zu tun, da sie auf bestimmte Farben empfindlicher reagieren. Gelbe Tafeln ziehen ebenfalls viele Schädlinge an, aber bei Thripsen hat sich herausgestellt, dass Blautafeln spezifisch effektiver sind.

Quelle: ChatGPT 4o

Hinweis: Leider erwischst du mit Blautafeln hauptsächlich die ausgewachsenen Thripse. Um die Plagegeister nachhaltig und dauerhaft loszuwerden, musst du aber auch die Larven bekämpfen. Daher sind Blautafeln maximal als eine Ergänzung zu den anderen Methoden zu verstehen.

Tipp 5: Olivenöl und Seife als Hausmittel gegen Thripse

Du suchst eher eine schnelle und kostenlose Lösung?

Kein Problem, dieses Hausmittel kannst du dir selbst zusammenmischen. Du brauchst:

  • 1 Liter Wasser
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Tropfen Spülmittel

Vermenge alle Zutaten gut und fülle die Mischung in eine Sprühflasche.

Sprühe deine Pflanze damit ein. Achte darauf, sowohl die Ober- als auch die Unterseiten der Blätter zu besprühen. Diesen Vorgang wiederholst du etwa alle 3 bis 5 Tage, bis die Thripse verschwunden sind.

Das Olivenöl bildet einen feinen Film auf den Thripsen, der ihre Atemöffnungen blockiert.

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Luca Calzoni

Manche haben den grünen Daumen, Luca hat das ganze grüne Händchen. Neben Cannabis züchtet er auch zahlreiche andere Pflanzenarten auf dem Balkon und im Garten und hat dabei eine besondere Vorliebe für Bio-Anbau.

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